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ÖFFENTLICHKEIT

 

LABYRINTH UND INITIATION - DIE LUST AM GANZEN

Es ist geplant, die Informationsplastik grossformatig als labyrinthförmige Installation, Aktion und Environment in die Tat umzusetzen. Das ist eine langfristige Perspektive. Darüberhinaus gibt es kleinformatige kurz- und mittelfristige Wege der Veröffentlichung. Last but not least ist das öffentliche Wirken durch unternehmerische und projektförmige Tätigkeit eine neue, andersartige und andersformatige Ausdrucksform künstlerisch-wissenschaftlichen und ästhetischen Handelns. Inspiriert und im Dienste der Idee der "Sozialen Plastik" und der "Arbeit an der Erweiterung des Kunstbegriffs" nach Joseph Beuys. Formen von Öffentlichkeit:

 

  1. Der Kontakt mit Galeristen

  2. Der Kontakt mit Ausstellungsmachern

  3. Kunstausstellungen, Messen und Events

  4. Das Unternehmen als "Soziale Plastik" J. Beuys

 

DAS LABYRINTH

Das Labyrinth als Struktur und Funktion ist formgebendes Gestaltungsmittel der Verwirklichung für das in der Informationsplastik verarbeitete Ideenmaterial. Angewendet in seiner historisch jüngsten Form als Irrgarten in Verbindung mit dem kretischen Ur-Typ-Labyrinth, kann es als metapher für einen Lebensweg angesehen werden. Als Irrgarten ist es von den Religionen (insbesondere auch der christlichen Religion) aufgegriffen und interpretiert worden. Sukzessive wurde es in die Gegenwart hinein säkularisiert. Es wird literarisch verwendet und in Gartenlabyrinthe und Labyrinthspiele verwandelt. Nach Hermann Kerns Forschungen ist die ursprüngliche Form und Funktion des Labyrinths aber ganz anderer Art, als allgemein angenommen wird.

 

DIE INITIATION

"...Im labyrinth (dem kretischen Urtyp) sehe ich eine Verkörperung des Initiationsvorgangs, wie sie vollkommener kaum gedacht werden kann. ... Hinter dem Eingang beginnt das "Prinzip Umweg". Der verfügbare Innenraum wird mit einem Maximum an Wegen ausgefüllt, also mit einem Maximum an Zeitverlust und an körperlicher Belastung auf dem Weg zum Ziel in der Mitte. ... In der Mitte ist unser Proband allein mit sich. ... Er begegnet sich selbst, einem göttlichen Prinzip, einem Minotauros, oder wofür auch immer "Mitte" stehen mag. Jedenfalls ist damit auch der Ort und die Möglichkeit gemeint für eine Erkenntnis, die so grundlegend ist, dass sie einen grundsätzlichen Richtungswechsel verlangt.




Wer aus dem Labyrinth wieder herauskommen will,
muss auf dem Absatz kehrtmachen und auf demselben Weg zurückgehen, den er gekommen ist. Eine Richtungsänderung von einhundertachtzig Grad bedeutet grösstmögliche Distanzierung von der eigenen Vergangenheit. Allerdings darf man hierin nicht nur eine Negation, die Aufhebung des Wegs nach innen sehen. Diese interpretation wäre nur ausreichend, wenn man den Weg hinaus auf derselben Ebene lokalisieren dürfte wie den Weg hinein. Dazwischen liegt jedoch die zentrale Erfahrung. Die Umkehr im Zentrum bedeutet demgemäss nicht nur aufgeben. Wer das Labyrinth verlässt, verlässt es nicht als alter Adam, sondern wiedergeboren in einer neuen Existenz (-phase, ebene - d. Vf.).

Im Zentrum geschieht Tod und Wiedergeburt." ...
Hermann Kern, Labyrinthe